Die Loge Ruprecht zu den fünf Rosen oder auch kurz R5R genannt, wurde am 16. November 1856 gegründet. 99 Jahre später, am 1. September 1955 wurde die Loge Alt Heidelberg Lodge No. 821 als Tochterloge gegründet.
Am Anfang zählte die Mitgliederliste von R5R 23 Brüder. 1862 trat Bruder Johan Asper Bluntli R5R bei. Bruder Blunti war Schweizer Staatsbürger und Rechtsgelehrter. Während seines Vorsitzes wuchs die Mitgliedzahl im Jahre 1867 auf 76 Mitglieder an.
In dieser Zeit entstand der Wunsch nach einer festen Stätte für die Loge. Der Grundstein für das neue Logenhaus, am Klingelteich Nr. 8, wurde am 13. May 1868 gelegt. Die erste Freimaurerische Arbeit, eine TA I, fand am 24. Dezember 1968 in dem fertiggestellten Gebäude statt.
Das Logenhaus wurde mit allen Würden am 28. und 29. May 1870 eingeweiht.
Während des Deutsch-Französischen Krieges beherbergte das Haus ein Feldhospital. Doch kurz nach Ende des Krieges wurde es wieder das Zuhause der Brüder. Nach wiederum einer kurzen Abwesenheit kehrte Bruder Bluntli erneut als Stuhlmeister zurück. Als Bruder Bluntli 1881 seine Werkzeuge für immer niederlegte, hatte die Loge R5R 106 Mitglieder in Ihrem Verzeichnis.
In den Zwanzigern wuchs die Anzahl der Logenbrüder über 140. Die Brüder kamen zumeist aus den Reihen der intellektuellen Mittelklasse Heidelbergs, z.B. Universitätslehrer, Musiker, Künstler, Geschäfts- und Handwerksleute. Unter Ihnen befand sich auch Bruder Karl Metz, der Gründer der Freiwilligen Feuerwehr sowie Bruder Fritz Gabler, der Gründer der Heidelberger Schule für Hotel Management, die in Europe einen hervorragenden Ruf besitzt.
Bruder Gabler war des weiteren auch Besitzer des Europäischen Hofes in Heidelberg.
Als Hitler an die Macht kam, legte sich ein düsterer Schatten über die Loge und deren Brüder. Die Freimaurerei wurde 1934 offiziell verboten und das Logengebäude wurde in ein Labor der Chemischen Industrie umgewandelt. In den Jahren vor 1945 plünderten, beraubten und zerstörten die Nazis systematisch die Logen der Freimauer in Deutschland und okkupierten die Besitztümer der Loge R5R.
Nach Beendigung des Krieges waren viele amerikanische Brüder dabei, aktive neue Logen zu gründen. Einer dieser Brüder war Br. Peter M. Rasmussen, der am 6. Oktober 1946 nach Heidelberg versetzt wurde. Er befreundete sich mit dem Meister und den Brüdern der Loge R5R, welche bemüht waren, Ihre früheren Besitztümer vor allem ihr Logenhaus wiederzuerlangen.
Als 1947 die lokal eingesetzte Militärregierung von der Situation der Brüder in Heidelberg Kenntnis erlangte, wurden den Stadtvätern Heidelbergs genau 24 Stunden gegeben, um den enteigneten Besitz an die rechtmäßigen Eigentümer wieder zurückzugeben.
Am 1 September 1956 erhielt Alt Heidelberg ein Patent ihrer Mutterloge Ruprecht zu den Fünf Rosen No. 371, welche zu dieser Zeit unter der Leitung des ehrwürdigen Br. Karl Senger arbeitete.
Mit einstimmigem Beschluss der Brüder von R5R, nahm die Tochterloge Alt Heidelberg das Logen Bijou ihrer Mutterloge als ihr eigenes an. Es dauerte viele Jahre, bis das vom Krieg beschädigte Logenhaus wieder aufgebaut werden konnte. Im Jahre 1961 brachten die beiden Brüder, Br. Manfred Hecht, der Altstuhlmeister Alt Heidelbergs sowie Bruder Adolf W. Hanno-Ingels, 2. Aufseher von R5R, die Summe von 20.000 US $ für den Unterhalt des Gebäudes auf. Die Renovierung des Gebäudes ging weiter und ein ansehnliches freimaurerisches Gebäude zierte die Innenstadt Heidelbergs. Das Gebäude war diente auch als Zeuge der Deutsch-Amerikanischen Freundschaf.
Gemeinsame Aktivitäten der verschiedenen Körperschaften des Logenhauses waren an der Tagesordnung. Der Unterhalt des historischen Gebäudes verschlang zwischen 1983 bis 1987 alleine 70.000 DM an Instandhaltungskosten. 1988 entschieden sich die Brüder von R5R das Gebäude zu verkaufen.
Aus verschiedenen Gründen zog die Alt Heidelberg Lodge 1987 aus den Räumlichkeiten aus und arbeitete weiter im Gasthaus „Zum Adler“ in St. Ilgen. Nachdem die Stadt den „Adler“ schließen ließ, zog man in die Räumlichkeiten des Schützenhauses gleich hinter dem PHV und anschließend im Jahre 1991 nach Mannheim.
Im April 1990 bezog R5R die eingeweihten Räume Ihres neuen Logenhauses in Heidelberg-Kirchheim. Die Einweihungszeremonie wurde unter der Leitung des horcherwürdigen Bruders Helmut Zetschke, Großmeister der AF & AM Großloge von Deutschland durchgeführt.
Viele ehrwürdige Brüder nahmen daran teil, unter Ihnen der Bürgermeister Heidelbergs sowie der horcherwürdige Altgroßmeister Br. Gerhard Severin der Amerikansich-Kanadischen Großloge von Deutschland und dem erwürdigen Distriktsgroßmeister Br. Ray Herren.
Im September 1998 kehrte Alt Heidelberg Lodge zu seinen Wurzeln zurück und arbeitet seit dieser Zeit wieder in Heidelberg-Kirchheim, im Hause Ihrer Mutterloge Ruprecht zu den Fünf Rosen.
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